Neuseelands Südinsel – Queenstown und Umgebung

Pünktlich zum Herbstbeginn (1. März) in Neuseeland wurden auch die Temperaturen entsprechend niedriger. Teilweise fielen diese auf bis zu 4 Grad und man musste sich schon etwas auf diese winterlichen Bedingungen umstellen. Die Aussicht an diesem Morgen in Lake Wanaka war traumhaft. Vom Panoramafenster des Hostels hatte man eine fantastische Sicht auf den See und die Berglandschaft. Trotz der Kälte merkte man die Sonne, die noch stark genug war für einen Sonnenbrand.

Meine Reise auf der Südinsel ging nach dem kleinen Erholungsaufenthalt in Lake Wanaka weiter in die südlichste Stadt auf meiner Reise – nach Queenstown. Das relativ kleine Städtchen am idyllischen Lake Wakatipu gilt als Hochburg für alle mögliche Aktivitäten, sowie als Partystadt Neuseelands. Von Bungee-Jumping bis Wanderung durch schöne Bergwelten ist für jeden etwas dabei. Den Sprung in die Tiefe konnten wir bereits am Nachmittag vor unserer Ankunft in Queenstown bestaunen oder wer wollte auch selbst erleben. An der historischen Kawarau-Brücke wagten mehrere Leute den etwa 43m tiefen Sprung bis kurz über das Wasser des rauschenden Flusses unter der Brücke. Eine interessante Erfahrung als Zuschauer die Mutigen und deren Zögern zu beobachten… Neben den zahlreichen Aktivitäten ist auch das Nachtleben nicht zu verachten. Mehr als 40 Bars und Cafés sorgen für gute Unterhaltung und das leibliche Wohl, sowohl tagsüber als auch in der Nacht.

Nach der schönen Fahrt durchs Blaue erreichten wir am frühen Nachmittag Queenstown und hatten somit noch genügend Zeit, uns die Stadt anzuschauen. Queenstown ist ein überaus nettes Städtchen mit viel Grünflächen, Parks, einer schönen Strandpromenade am See entlang, sowie einer netten Innenstadt mit zahlreichen (Touri-)Geschäften und Cafés. Wie uns der Busfahrer auf der Fahrt schon erzählt hatte (und wir zuvor auch schon von anderen Reisenden gehört  hatten), kann die Stadt nicht ohne Probieren des berüchtigten Fergburgers verlassen werden. Dies ließen wir uns nicht zweimal sagen und probierten noch am gleichen Abend den Burger aus. Die Menschenschlangen vor dem recht kleinen Lokal sprachen schon für sich als wir dort ankamen. Wir stellten uns dennoch an und wurden auch nicht enttäuscht. Nach etwa 15 Minuten hatten wir alle einen riesigen Burger in der Hand. Einer der besten, aber definitiv der größte Burger den ich je gegesseen habe – sehr köstlich!

Am folgenden Tag ging es zum weltbekannten Milford Sound. Diesen Ausflug hatte ich bereits im Vorfeld gebucht und sollte zu der schönen Fjordlandschaft an der Westküste Neuseelands führen. Leider war das Wetter an diesem Tag bewölkt bis regnerisch. Dennoch machten wir das Beste daraus und ließen uns dadurch nicht die Laune verderben. Während der recht langen Fahrt gab uns der Busfahrer immer wieder interessante Informationen zur Landschaft und Neuseeland allgemein. Die Anzahl der Schafe in Neuseelands ist beispielsweise in den letzten Jahren drastisch reduziert worden. Der Hauptgrund dafür liegt in der Nachfrage nach Wolle. Nachdem der Fleecepulli Einzug gefunden hatte, reduzierte sich die Nachfrage nach Wolle und somit die Notwendigkeit für Schafe. Ein lukrativeres Geschäft verbirgt sich in der Milchwirtschaft. Daher sind in den letzten Jahren immer mehr Bauern in dieses Geschäft eingestiegen und haben ihre Schafzucht verringert oder gar ganz eingestellt.

Trotz des langen Sitzens im Bus war die Hinfahrt recht kurzweilig. Die schöne Landschaft Neuseelands Süden, sowie Kommentare, interessante Aussichtspunkte, der berühmte Homer Tunnel und natürlich die Spannung auf den Milford Sound ließen die Fahrt kürzer erscheinen. Am Mittag erreichten wir Fjordlanschaft schippern sollten. Beim boarden wurde eine Foto von uns gemacht, das wir im Nachhinein dann für teures Geld erstehen konnten. Im Tourpreis war Kaffee und Tee inbegriffen und wir machten es uns erstmal unter Deck gemütlich und genossen unseren Kaffee. Danach machten wir uns auf den Weg aufs Oberdeck, von dem aus man eine schöne Sicht auf die Fjordlandschaft hatte. Wir hatten Glück und es hat während der gesamten Fahrt nicht geregnet. Die Fahrt führte vorbei an schönen Bergen und zahlreichen Wasserfällen. Als wir an den zwei größten Wasserfällen ankamen, fuhr das Schiff ganz nah heran, sodass man aufpassen musste nicht komplett nass zu werden. Es war ein tolles Erlebnis und ein Highlight auf der Tour durch Milford Sound. Die Rückfahrt nach Queenstown verlief recht ruhig. Später legte der Busfahrer noch einen Film („The fastest Indian“) ein und die Fahrt ging wie im Nu um.

Die verbleibenden beiden Tage in Queenstown hatten wir ein super Wetter. Am ersten Tag machte ich mich mit einer kleinen Gruppe auf den Bob’s Peak, einem Berg direkt hinter dem Hostel. Der Aufstieg war äußerst steil und wiedererwartend lange. Geschafft, aber glücklich über die schöne Wanderung und die erbrachte Leistung wurden wir oben mit fantastischen Aussichten auf Queenstown, den See und die umliegende Landschaft belohnt. Den Weg nach zurück in die Stadt konnte man dann entweder mit der Seilbahn, dem Flying Fox (über die Baumwipfel des Waldes) oder zu Fuß zurücklegen. Da es an diesem Tag keine Führung mehr für den Flying Fox gab bzw. schon ausgebucht war, entschied ich mich mit den anderen zu Fuß wieder zurück in die Stadt zu gehen. Der Abstieg war, wie auch der Aufstieg, sehr steil und es war ganz gut, wieder am Fuße des Berges anzukommen. In der Stadt gönnten wir uns dann noch ein der berühmten und riesigen Eiskugeln des Cafés Patagonia an der Seepromenade. Queenstown scheint die Stadt der großen Portionen zu sein. Das Eis war aber wirklich himmlisch gut und das Probieren hatte sich gelohnt. Ich probierte das für Neuseeland typische Hokey Pokey Eis (eine Mischung aus Vanilleeis mit karamelisierten Honig). Am Abend testeten wir dann noch das Nachtleben Queenstowns in zwei bis drei Bars in der Stadt…

Am letzten Tag in der schönen Stadt im Süden Neuseelands meinte es Petrus wieder gut mit uns. Den Tag nutzte ich für Erholung, Faulenzen und einen kleinen Spaziergang durch den Park am See. Dort sah ich dann auch zum ersten Mal und für Neuseeland spezifische Frisbee-Golf. Bei diesem muss in unterschiedlichen Schiwerigkeitsgraden eine Frisbee in eine Art Gestell geworfen werden. Die Anzahl der verwendeten Würfe wird dann wie beim Golfen aufgeschrieben. Allgemein sind Neuseeland und auch Australien sehr sportliche Länder und es werden unterschiedliche Sportarten aktiv unterstützt. Golfen ist insbesondere bei der jüngeren Bevölkerung immer mehr im Kommen und zahlreiche Golfplätze stellen verschiedene Möglichkeit zur Ausübung des Sports dar.

Den Nachmittag verbrachte ich dann auf einer Wiese am Strand. Die Live-Musik eines naheliegenden Cafés waren Erholung pur und machten den Tag perfekt…

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