Roadtrip Melbourne – Alice Springs

Am ersten Tag im neuen Jahr hieß es nach gut 5 Monaten Abschied nehmen von Melbourne und auf zu neuen Ufern. Die schon etwas länger geplante Reise sollte uns mit dem Auto von Melbourne bis nach Alice Springs führen. Zusammen mit Matthias und zwei weiteren Mädels, die wir über die Internetplattfrom „gumtree“ zum mitfahren und Benzinkostensparen gewinnen konnten ging es am frühen Abend dann los in Richtung Adelaide. Den etwa 700km langen Weg teilten wir jedoch auf und kamen dann am zweiten Januar schließlich in Adelaide an. Da in Australien ein Feiertag, wenn er auf einen Samstag oder Sonntag fällt einfach auf den nächsten Wochentag (also Montag) verschoben wird, war am Montag also Feiertag und die meisten Sehenswürdigkeiten in Adelaide geschlossen. Nichts desto trotz spazierten wir etwas durch die Haupteinkaufsstrasse und haben uns die „berühmten“ Big balls und die Schweinstatuen, die mitten auf der recht belebten Fußgängerzone aufgestellt waren angeschaut. Um das schöne Wetter noch ein bisschen besser zu nutzen, machten wir uns recht bald auf zum Strand – dem Henley Beach. Es erwartete uns ein wunderschöner, sehr weitläufiger Sandstrand, an dem man wunderbar entlang spazieren konnte. An diesem Tag ging es dann noch weiter bis nach Crystal Creek, wo wir unsere „Zelte“ für die Nacht dann an einem Campingplatz aufschlugen.

Das etwa 320km entfernte Port Augusta, das auch als Ausgangspunkt ins Outback gilt, erreichten wir am darauffolgenden Tag. In der recht kleinen Hafenstadt merkte man schon richtig den Einfluss vom Outback. Zumindest was die Temperaturen anging. Am frühen Nachmittag ging es weiter auf den Stuart Highway, die Hauptverkehrsstraße in Richtung Alice Springs. An einer Tankstelle
mitten im Nichts erfuhren wir dann, dass es um die 50 Grad warm sein muss und der Tankstellenwart hat uns nur komisch angeschaut, als wir gesagt haben, dass wir tatsächlich weiterfahren möchten… Nachdem wir uns etwas aufgefrischt und gestärkt hatten ging es auch schon weiter. An diesem Tag erreichten wir noch das für Opal bekannte und halb unter Erde liegende Städtchen Coober Pedy. Da es schon spät geworden war und wir die Stadt bei Tag noch betrachten wollten, checkten wir an einem Campingsplatz für die Nach ein.

Am nächsten Tag parkten wir das Auto dann im Stadtzentrum und machten uns von dort aus auf Stadterkundungstour. Neben zahlreichen Souvenir- und Juwellier-Läden schauten wir uns auch die Old Timers Mine an. dort konnten wir über einen Rundgang betrachten, wie die Einheimischen früher und auch heute hier gegraben und unter der Erde gelebt haben und immer noch leben. Nach der recht informativen Tour haben wir noch die hiesige unterirdische (katholische) Kirche betrachtet, bevor es wieder auf die Straße ging. Nächstes Ziel war Marla, eine etwa 240km entfernte Station direkt am Highway mit Tankstelle und Campingplatz. Die Fahrt durch das Outback war wie schon am Tag zuvor einerseits beeindruckend von der Landschaft und der Weite, andererseits auch etwas eintönig. Nichts desto trotz hatten wir eine recht angenehme Fahrt und kamen am späten Nachmittag am zuvor ausgewählten Campingplatz an, wo wir dann die Nacht verbrachten.

Da Marla nicht sonderlich viel zu bieten hatte, ging es am darauffolgenden Tag direkt weiter zum Uluru (auch als Ayers Rock bekannt). Bis zur Grenze zum  Northern Territory waren es etwa noch 180km und von dort aus dann nochmals etwa 360km bis zu dem berühmten Felsen mitten im Outback. An der Grenze merkte man doch einen Unterschied zwischen South Australia und dem Northern Territory. Wieder erwartend scheint der nördlich gelegene Bundesstaat etwas grüner und farbenfroher als der südlich gelegene. Auch die Geschwindigkeitsbegrenzung ist hier nicht so strikt wie in South Australia und wird weitestgehend von 110 auf 130 Stundenkilometer gehoben. In Erldunda ging es dann schließlich ab auf den Lasseter Highway, der uns schließlich zum Uluru führte.

Da es auf der gesamten Strecke nur begrenzt Möglichkeiten zum Tanken gibt, ist es empfehlenswert im Vorfeld die Tankmöglichkeiten aufzuschreiben und einen Reservetank (20l) auf die Reise mitzunehmen. So ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite und kann beruhigt die recht langen Strecken ohne Tankstellen überbrücken.

Die Ankunft am Uluru war leider nicht ganz wie geplant. Glücklicherweise erst am Parkplatz vor dem Informationszentrum zum Uluru hatten wir einen Platten und mussten erstmal Reifen wechseln. Wie wir später erführen hatte dieser die extreme Hitze nicht standgehalten und musste daher komplett durch einen neuen Reifen ersetzt werden. Matthias regelte alles soweit und wir warteten am Ende des Tages noch auf einen schönen Sonnenuntergang. Auch hier hatten wir leider nicht so viel Glück, da es zu bewölkt war. Auch der Sonnenaufgang, für den wir am nächsten Morgen früh aufgestanden und mit zahlreichen anderen Touristen zum Aussichtspunkt gefahren waren, war nicht wie erwartet. Zumindest hatte der Uluru wie überall angekündigt keine farblichen Veränderungen aufgewiesen.

Später ging es dann noch zu den etwa 50km entfernten Kata Tjuta (auch als Olgas bekannt). Die farbenfrohere und abwechslungsreichere Steinformationen
konnten in ihrer vollen Pracht von einer sogenannten Tali (aboriginal für Sanddüne) oder von der Nähe über den Walpa Gorge Pfad betrachtet werden. Auf dem Rückweg in Richtung Übernachtungsstätte für die nächste Nacht fing es dann schon an zu Gewittern und regnen. Die Nacht verbrachten wir dann an einem kostenlosen Campingplatz auf der Curtin Springs Cattle Station.

Nach einer recht nassen Nacht ging es am folgenden Tag zum Kings Canyon. Etwa 200 km später kamen wir am Parkplatz an, Von dort aus unterschiedliche Wandertouren unternommen werden konnten. Für den Anfang spazierten wir durch das Tal entlang des Kings Creek Walkway. Nach einer kleinen Gewitterschauer gingen wir schließlich noch bergauf, um das umliegende Land und die Berge von oben zu betrachten. Matthias und ich marschierten schließlich noch den kompletten Rundweg, der etwa 6km umfasste. Etwas geschafft
ging es dann schließlich mit dem Auto weiter. An diesem Tag erreichten wir bei Wind und Wetter schließlich noch das etwa 300km entfernte Alice Springs und gönnten uns aufgrund des starken Gewitters und Regens ein Hostel für diese Nacht.

Da wir wieder einmal an einem Sonntag in Alice Springs ankamen, war das relativ kleine und übersichtliche Städtchen wie ausgestorben. Bis auf zahlreiche  Aboriginies, die sich auf allen möglichen freien Plätzen in der Stadt tummelten und ein paar Touristen war so gut wie niemand auf der Straße. Dementsprechend begrenzt waren auch die Möglichkeiten für Unternehmungen in und um die Stadt herum. Das anhaltend schlechte Wetter trug seinen Teil dazu bei. Nachdem wir die beiden Mädels in einem Hostel abgesetzt und verabschiedet hatte, ging es für uns wieder zurück in die Stadt. Die Nacht verbrachten wir auf einem Campingplatz am Stadtrand. Für mich war es zunächst einmal die letzte Nacht im Auto. Am nächsten Tag hieß es dann Abschied nehmen. Für Matthias ging es weiter in Richtung Ostküste, ich wollte am darauffolgenden Tag den Flieger nach Perth in Westaustralia nehmen.

Viel zu schnell war die doch recht lange (über 2800km) Reise zu Ende gegangen und wieder einmal tolle und vor allem teils sehr gegensätzliche Eindrücke gesammelt.

Schreibe einen Kommentar