Great Ocean Road

Zwei Tage nach der Rückkehr aus Sydney ging es direkt weiter auf die nächste Reise. Ziel war diesmal mehr der Weg als ein bestimmter Ort. Über die südwestlich von Melbourne liegende berühmte Great Ocean Road sollte es bis nach Warrnambool, dem Ende der schönen Küstenstraße, gehen. Am Donnerstag Nachmittag machten wir uns also mit dem Auto auf den Weg. Erstes Ziel war Barwon Heads, wo unser Campingplatz für die erste Nacht lag. Der besonders schöne Platz lag direkt am Meer und lud zum Grillen und späteren Nachtspaziergang am Strand entlang ein.

Geweckt von Meeresrauschen und schönem Sonnenschein ging es am nächsten Tag recht gut ausgeschlafen weiter. Erstes Ziel war Torquay, der Startpunkt der Great Ocean Road. Das kleine Städtchen direkt an der Küste ist vor allem bekannt als Surferparadies, was auch deutlich spürbar war. Zahlreiche Surfschulen, Busse voll mit Surfbegeisterten Touristen und Surfunterricht am endlos langen Sandstrand. Nach dem kurzen Halt in dem doch sehr touristischen Städtchen führte uns der Weg weiter über Anglesea und Aireys Inlet zum Split Point Lighthouse. In Anglesea wurde die Great Ocean Road durch einen hölzernen Torbogen nochmals offiziell angeschlagen. Ab dort windete sich die Straße dann auch direkt an der Küste entlang und bietete herrliche Ausblicke auf das Meer und die Küste. Über Lorne steuerten wir schließlich unsere nächste Übernachtungsmöglichkeit in Kennett River an. Auch diesmal lag der Campingplatz wieder nahe dem Strand und Meer. An diesem Abend wagte ich mich trotz kühlem Wind und Wolken in die Wellen. Es war einfach herrlich in dem salzigen Meerwasser zu baden und sich von den Wellen treiben zu lassen :-).

Am nächsten Tag ging es zunächst einmal weiter nach Apollo Bay. Dort schauten wir uns dem im Reiseführer gepriesenen Community market an und genossen noch ein wenig die Zeit am Strand. Entlang der Küste trafen wir bei der weiteren Fahrt immer wieder auf traumhafte Aussichtspunkte, an denen man einfach kurz anhalten musste, um die tolle Aussicht zu genießen und natürlich ein paar Fotos zu schießen. Unser nächster Stop lag direkt im Otway National Park. Am „Maits Rest“ führte uns ein etwa 800m langer Pfad durch einen schönen Regenwald und bot eine tolle und interessante Abwechslung zur bisherigen Küstenlandschaft. Weiter führte uns der Weg zum Cape Otway. In den zahlreichen Eukalyptusbäumen am Straßenrand konnte man immer wieder wilde Koalas beobachten. Cape Otway ist vor allem bekannt für den dortigen Leuchtturm, der als einer der signifikantesten und der älteste Australiens bezeichnet wird. Der 1848 erbaute Leuchtturm konnte über einen Weg durch die umliegende Anlage betrachtet und bestiegen werden. Der starke Wind auf dem Turm verkürzte den Aufenthalt erheblich. So machten wir uns schon bald wieder auf den Weg zurück zum Auto. Für die Nacht hatten wir diesmal einen Campingplatz im Landesinneren. Dort hatten wir die Gelegenheit eine weiter entfernt gelegene Känguruhherde beobachten zu können. Wir genossen das Leben in der schönen Natur und die fasznierende Tier- und Pflanzenwelt sehr.

Für den vorletzten Tag an der Great Ocean Road hatten wir uns die großen und weitgehend bekannten Sehenswürdigkeiten vorgenommen. Leider hatten wir an diesem Tag nicht ganz so viel Glück mit dem Wetter und wurden immer wieder durch Regenschauer und Wind überrascht. Die Sehenswürdigkeiten konnten wir dennoch weitestgehend trockenen Fußes betrachten. Erster Aussichtspunkt waren die 12 Aposteln. Von den 12 Steinformationen im Wasser sind nur noch 6 übrig. Nichts desto trotz boten die Aussichtspunkte entlang eines schön angelegten Weges atemberaubende Sichten auf diese und die malerische Landschaft drumherum. Weiter führte uns der Weg zum nahegelegenen Loch Ard Gorge. Die schluchtartigen Bucht verfügte über einen kleinen Sandstrand und mehrere Höhlen. Der eingesetzte Regen lließ uns schon bald aufbrechen zum nächsten Aussichtspunkt – The Arch. Der kleine Torbogen aus Stein ragte aus dem Wasser und bot ebenfalls ein tolles Motiv. Ebenfalls einem Torbogen ähnelte die darauffolgenden Attraktion – die London Bridge. Diese war nur noch zum Teil vorhanden. Nach einem Unfall im Jahre 1990, bei dem ein Teil der Brücke eingestürzt war und wie durch ein Wunder niemand verletzt wurde, gibt es nur noch einen Torbogen. Weiter ging die Fahrt über die gewundene Küstenstraße zu unserem letzten Aussichtspunkt für diesen Tag. The Grotto ist, wie der Name schon verrät, eine Art Grotte und kann ebenfalls über einen schönen Weg erreicht werden. Leider waren an diesem Tag sehr viele Touristen unterwegs, sodass ein langer Aufenthalt nicht möglich war.

Aufgrund des immer schlechter werdenden Wetters und aus Mangel an weiteren besonderen Aussichtspunkten machten wir uns recht bald auf den Weg nach Warrnambool – meiner letzten Station auf dieser Reise. Zwischen Regen und Gewitter hatten wir dennoch die Möglichkeit ein wenig den zwischenzeitlich zum Vorschein gekommenen Sternenhimmel direkt am Strand beobachten zu können. Am nächsten Tag ging es dann mit dem Zug zurück nach Melbourne. Die Tage an der Great Ocean Road waren fantastisch und weckten noch ein bisschen mehr die Lust am späteren Reisen durch das faszinierende und teilweise gegensätzliche Land.

 

 

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