Neuseelands Nordinsel – Von Auckland bis Wellington

Die Nähe zu Neuseeland von Australien aus wollte ich nutzen und machte mich am 16. Februar mit dem Flieger auf nach Auckland. Mit über 1,3 Millionen Einwohner ist die Stadt auf der Nordinsel die größte bewohnte Gegend Neuseelands. Bereits in Australien hatte ich eine Art Bustour gebucht, um innerhalb von 28 Tagen die Nord- und Südinsel erkunden und erleben zu können. Die Tour selber beinhaltete nur die Busfahrt, Pick-Ups an den Hostels, Kommentare vom Busfahrer, sowie Stopps an interessanten Plätzen. Alles weitere, sowie die Fahrten waren flexibel. Die Planung erfolgte entweder über die Webseite des Unternehmens (Magic) oder über den Busfahrer direkt. Dies bot eine gute Möglichkeit die Weite Neuseelands innerhalb eines begrenzten Zeitraums kennenzulernen.

Die ersten beiden Tage verbrachte ich in Auckland bevor es los ging auf große Tour über die beiden Inseln Neuseelands. Auckland an und für sich ist eine gewöhnliche Großstadt. Da ich an den beiden Tagen meine weitere Reise ein bisschen planen wollte und ein paar organisatorische Dinge klären musste, unternahm ich keine größeren Ausflüge, sondern schaute mir die Stadt zu Fuß an. Am frühen Morgen des 18. Februars ging es dann schließlich los.

Ziel an diesem Tag war Rotorua. Der Weg führte durch eine wunderschöne Landschaften, die teilweise an Deutschland erinnerte und ein bisschen wie in einem Eisenbahnmodell aussah. Einen kurzen Fotostop gab es in Paeroa, dem Herkunftsort des neuseeländischen Nationalgetränks Lemon and Paeroa (L&P). Dabei handelt es sich um einen süßen Softdrink mit Zitrone und dem dort gewonnenen Mineralwasser. Dieser ist neuseelandweit verbreitet und an allen Orten erhältlich. Weiter ging es bis zum Hobbiton Filmset. Dort hätte es die Möglichkeit gegegeben das Filmset im Rahmen einer geführten Tour anzuschauen. Dies nahm jedoch keiner aus der Gruppe in Anspruch. Wir schauten uns die Gegend ein wenig an und konnten unsere Mittagspause im anliegenden Café verbringen.

Am Nachmittag kamen wir schließlich in Rotorua, unserer Stätte für die Nacht an. Bereits bei Ankunft steigt einem der unangenehme Geruch von verfaulten Eiern in die Nase. Dies wird durch die zahlreichen Schlammquellen, in denen Sulfide oxidieren verursacht. Mit der Zeit hatte man sich jedoch ein wenig daran gewöhnt und man konnte es ganz gut aushalten in dem kleinen Örtchen am gleichnamigen See. Um einen richtigen Einstieg in die Kultur Neuseelands zu erhalten, hatte ich am Abend eine Maori Hangi Tour gebucht. Maori sind die Ureinwohner Neuseelands. Auch wenn recht touristisch angehaucht, war die Tour sehr schön und vor allem merkte man, dass die Veranstalter hinter ihrer Kultur standen und die Darbietungen mit Freude und von Herzen kamen. Neben Tanz, kulturellen Erläuterungen und Gesangs- sowie Tanzdarbietungen hab es auch die Gelegenheit selbst aktiv zu werden. Ich nutzte die Chance und versuchte mich beim Poi-Spiel (Bild). Dabei wird eine Art „Ball“ an einer Schnur in bestimmter Art und Weise geschwungen. Das für artistische Zwecke verwendete Spiel nutzten die Maori-Frauen auch bei späteren Tanzdarbietungen. Das anschließende Hangi-Mahl war ausgezeichnet. Hangi bedeuted soviel wie Erdofen. In diesem wurden die Leckereien (Lamm, Hühnchen, Gemüse) über mehrere Stunden gegrillt/gekocht und anschließend in einer Art Buffet angeboten.

Nach dem recht kurzen Aufenthalt in Rotorua ging es am nächsten Morgen weiter auf eine tagszuvor gebuchte Geysir-Tour. Der Lady-Knox Geysir selber war etwas enttäuschend. Recht touristisch angehaucht war der etwa 15 minütige Aufenthalt an dem kleinen (!) Geysir. Danach ging es weiter zum Wai-O-Tapu Geothermal Wonderland, einer vulkanischen Landschaft mit verschiedenen heißen und kalten Seen, die dank unterschiedlicher Mineralien verschiedenartig verfärbt sind. Über kleine Wege konnten die unterschiedlichen Ausprägungen bewundert werden. Auch hier hatten wir etwas Zeitdruck, da der Bus nach etwa 2 Stunden zur Abholung und Weiterfahrt bereit stand.

Das nächste und letzte Ziel an diesem Tag sollte Lake Taupo sein. Der Flächenmäßig größte See Neuseelands ist vergleichbar mit der Größe Singapurs und hat einen Umfang von etwas 193km. Das gleichnamige Städtchen am nördlichen Ufer des Sees ist eine typische Kleinstadt und hat eine schöne Uferpromenade. Die Gegend an und für sich hat alles mögliche zu bieten. Von Auspannen am Strand bis Skifahren in den nahgelegenen Bergen ist alles dabei. Glücklicherweise hatten wir einen der schönsten Tage erwischt und konnten herrlich am See ausspannen und die recht warme sommerliche Sonne genießen.

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel am Folgetag machten wir in Waitomo Halt. Dort bestand die Möglichkeit zur Besichtigung der Glühwürmchen-Höhlen, verschiedener Aktivitäten wie beispielsweise Abseilen in der Höhle oder Black-Water-Rafting. Ich entschloss mich zu einer kleinen Wanderung in der Gegend. Die Landschaft erinnerte sehr an eine Alpenlandschaft und man kam sich vor wie zu Hause. Nach dem recht langen Aufenthalt ging es schließlich weiter mit dem Bus in Richtung National Park Village. Dort sollte der nächste Übernachtstopp sein. Leider machte das Wetter nicht so gut mit und ich entschloss mich schließlich gegen den zuerst geplanten Alpine Cross, der bei schönem Wetter wohl atemberaubende Blicke auf den Nationalpark bieten soll. An diesem Abend ging es nur noch zu den nahegelegenen Tawhai Wasserfällen. Trotz Regen hatten wir eine schöne Sicht auf diese und konnten sogar ein paar Fotos schießen ;-).

Am vorerst letzten Tag auf der Nordinsel ging es in die Hauptstadt Neuseelands – Wellington. Mit knapp 450.000 Einwohnern ist diese die zweitgrößte Stadt des Inselstaates und liegt am südlichen Zipfel der Nordinsel. Von dort gehen auch die Fähren zur Südinsel, die ich am folgenden Tag nehmen sollte. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt im Bus hatten wir schon einen ganz guten Eindruck von der Stadt erhalten und konnten uns dann später auf eigene Faust auf Entdeckungstour machen. Da wir erst am Nachmittag in der Stadt ankamen, blieben uns nicht allzu viele Möglichkeiten übrig. Wir nahmen das berühmte Cable Car zum botanischen Garten der Stadt. Vom Berg aus hatte man einen schönen Blick auf die Stadt und den naheliegenden Hafen. Der Garten war sehr schön angelegt und stellte einige Wanderwege zurück in die Stadt zur Auswahl. Durch grüne, farbenfrohe Blumenlandschaften führte uns der Weg schließlich zurück ins Stadtzentrum.

Die Nordinsel hatte mich schon sehr fasziniert und bot einen guten Start in die Reise durch Neuseeland. Nun war ich gespannt, was mich auf der Südinsel wohl erwarten wird…

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