Frenchmans Cap – Tag 1

Morgens ging es mit dem Bus in Richtung Lake St. Clair. Allerdings hatten wir uns nun entschlossen, entgegen unseres eigentlichen Planes, nicht direkt zum Lake St. Clair zu fahren sondern zuvor noch das Frenchmans Cap zu besteigen. Das Frenchmans Cap ist eine 3-5 tägige Wanderung, die etwas anspruchsvoller ist als der Overland-Track.

Als wir am Start des Wanderweges waren schauten wir uns die Tafeln an und waren doch etwas überrascht. Ein Bild mit Schlamm und Matsch war zu sehen und daneben stand, dass zu jeder Jahreszeit damit zu rechnen ist, knietief oder etwas abseits sogar Hüfttief im Schlamm versinken zu können. Wir hofften natürlich, dass uns das erspart bleiben würde. So machten wir uns auf zu unserer ersten Etappe, ca. 17 Km, 320 Höhenmeter und 6 Stunden.

Die ersten Stunden waren sehr gut zu laufen. Hin und wieder regnete es etwas, aber es war angenehm. Dann kamen uns die ersten Absteiger entgegen und meinten wir müssen bald mit Matsch und Schlamm rechnen, einer von ihnen sei sogar hineingefallen. Kurz später begann der Sumpf (Sudden Loddens), brauner, fast schwarzer Matsch war zwischen grünen Pflanzen zu sehen. Wir versuchten so gut es ging festen Untergrund zu finden, aber das war zeitraubend und anstrengend, zumal der Regen auch nicht nach ließ. An einigen Stellen war es nicht gerade einfach einen Weg zu finden und zum Teil mussten Sprünge und große Ausfallschritte gemacht werden. Und so kam, was kommen musste… Der eine Fuß rutschte ab und verschwand im Matsch, aufgrund des schweren Rucksacks verlor man die Balance und wenn man nicht schnell genug reagiert lag oder saß man im Matsch. Nach einiger Zeit hatten wir beide komplett nasse Schuhe, die Füße waren mit Schlamm bedeckt und auch an den Kleidern klebte der ein oder andere „Matschbollen“. Mit der Zeit wurde es ganz schön ungemütlich und kalt. Wir sehnten uns die rettende Hütte Herbei. Hinter jeder Kuppe hofften wir einen See zu sehen, wovon die Hütte nicht weiter war. Stattdessen nahm der Sumpf kein Ende und wir taten uns schwer den richtigen Weg auszumachen.

Waren wir überhaupt noch auf dem richtigen Weg? Die Nässe und Kälte wurde immer unerträglicher, doch es war keine Hütte in Sicht. Der Weg war zum Teil das Flussbett eines kleines Baches, doch das störte uns nicht mehr, wir wollten lediglich so schnell wie möglich die erlösende Hütte erreichen. Doch die wollte einfach nicht kommen. Stattdessen ging es im Regenwald den Berg hinauf, wir waren ziemlich ausgelaugt und jeder Schritt, besonders auf der Treppe wurde zur Qual. Allein der Gedanken an die erlösende Hütte konnte die schwindenden Kräfte aufrecht erhalten. Dann ging es wieder bergab, trotz der schwindenden Konzentration musste enorm aufgepasst werden um nicht zu fallen. Und dann endlich, war das Plums-Klo der Hütte zu sehen. Nach rund 5 1/2 Stunden davon ca. 3 Stunden durch Matsch hatten wir es geschafft.

In der Hütte wurde sofort Feuer gemacht, die nassen Klamotten vom Leib gerissen und Tee gekocht. Etwas später bekamen wir dann noch Gesellschaft von 3 weiteren Wanderern aus Launceston, die kurz vor uns gestartet waren und die wir kurz vor dem Schlamm überholt hatten. Die nassen Klamotten wurden noch aufgehängt, dann gab es Essen bevor es ziemlich erschöpft in unsere Schlafsäcke ging, um für die nächste Etappe bereit zu sein.

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